Viele Beschäftigte in Betreuungs- und Pflegeberufen haben bereits Gewalt im Berufsalltag erlebt oder kommen sogar regelmäßig mit Fremdaggressionen in Kontakt. In Studien gaben weit über drei Viertel aller Befragten an, in den letzten 12 Monaten verbaler Gewalt ausgesetzt gewesen zu sein. Etwa 60% erlebten in diesem Zeitraum auch körperliche Übergriffe in Form von Schlagen, Treten, Spucken, Kneifen, usw. Häufig stehen Mitarbeitende diesen Situationen hilflos und nicht mit dem nötigen „Handwerkszeug“ ausgerüstet gegenüber. Die hierdurch entstehende subjektive Belastung wird von etwa einem Drittel der Befragten als hoch eingestuft.
In Studien wurde ebenfalls nachgewiesen, dass Angebote zur Unterstützung im Sinne von Prävention und/oder Nachsorge die subjektive Bedrohung durch Übergriffe deutlich minimieren. Dies vor allem dann, wenn Mitarbeiter/innen im Bezug auf professionelles Verhalten in Akutsituationen geschult sind.
Inhalte
In der Fortbildung wird zum Einen eine hilfreiche Haltung und professionelle Sichtweise im Bezug auf herausfordernde Verhaltensweisen vermittelt. Zum Anderen wird konkretes Handwerkszeug für den Umgang mit Situationen, in denen Auto- und Fremdaggressionen drohen, erarbeitet. Die Fortbildung gliedert sich in drei Themenbereiche, die systematisch aufeinander aufbauen.
1) Herausfordernde Verhaltensweisen verstehen
In diesem Themenbereich werden die Grundlagen erarbeitet, um einen Überblick über das Spektrum verschiedener sog. Verhaltensauffälligkeiten zu bekommen. Es werden die unterschiedlichen Gründe und Ursachen von Aggressionen erarbeitet. Hierbei werden sowohl individuell lebensgeschichtliche Faktoren des Klienten als auch strukturelle und situative Einflüsse berücksichtigt. Des weiteren werden die Funktionen von herausforderndem Verhalten für den beeinträchtigten Menschen betrachtet und die Frage nach einer hilfreichen, die Professionalität wahrenden Sichtweise beantwortet.
2) Präventive Maßnahmen
Im zweiten Themenbereich geht es um die Möglichkeiten der Prävention von Aggressionen und auto- und fremdaggressiven Verhaltensweisen. Es werden sowohl Maßnahmen auf der Ebene der Umwelt/Struktur, als auch auf den Ebenen der Mitarbeiterrolle und des individuellen situativen Verhaltens erarbeitet.
3) Intervention in der Akutsituation
Im dritten Bereich geht es um Situationen, in denen Auto- oder Fremdaggressionen unmittelbar bevorstehen oder es bereits dazu gekommen ist. Es werden unterschiedliche Modelle der Deeskalation und des Selbstschutzes vermittelt. Hierbei wird Wert darauf gelegt, dass keine abgehobenen theoretischen Modelle dargestellt, sondern auf das Wesentliche reduzierte erprobte Praxismodelle vermittelt werden. Diese werden in der Fortbildung gemeinsam erarbeitet und spielerisch ausprobiert. Die Teilnehmer/innen machen so die Erfahrung, dass Deeskalation kein „Hexenwerk“, sondern ein Handwerkszeug ist, welches geübt und dann sicher eingesetzt werden kann.
Downloads
Weitere Informationen
Sie haben Interesse an dieser oder einer anderen Fortbildung? Rufen Sie mich gerne an (030 – 544 666 87) oder schreiben Sie mir eine Mail (info[at]best-option.de). Dann schauen wir gemeinsam, wie ich Sie und Ihre Mitarbeiter/innen unterstützen kann, für die Herausforderungen des Betreuungsalltags noch besser aufgestellt zu sein.